Eine Reise nach Nordwales und zu Freunden in Aberystwyth

Am 01. Juli machten sich 18 Teilnehmer mit dem Partnerschaftsverein auf die Reise in den Norden von Wales und die walisische Partnerstadt. Die Reise stand unter dem Eindruck atemberaubender Landschaft, herrschaftlicher Gärten sowie viel Geschichte.

Um es nur vorwegzunehmen: Das sprichwörtliche „englische“ Wetter machte seine Sache gut. Bei den Ausflügen in Gärten und bei Küstenwanderungen war es trocken und meist frisch. Die Reise in Großbritannien startete am Flughafen Birmingham mit einem Bustransfer nach Llandudno (spricht sich anders aus als man es schreibt). Das größte Seebad in Wales war an 3 Tagen Ausgangspunkt für Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung. So ging es am 1. Tag nach Convy, bekannt für seine gut erhaltene mittelalterliche Burg und Befestigungsmauer. Sie war Teil der Festungskette von Henry III gegen die aufmüpfigen Waliser. Weitere Attraktionen für die Reisenden waren Plas Mawr ein wunderschönes Stadthaus aus dem elisabethanischen Zeitalter (erbaut 1576) sowie das mit 1,80m „schmalste Haus in Großbritannien“. Ein weiterer Höhepunkt erwartete die Reisegesellschaft in Bodnant Garden ein 32 Hektar großes Parkgelände mit eindrucksvollem Herrenhaus.

Auch der 2. Tag versprach viele neue Eindrücke. Der Bus fuhr nach Liverpool, wo die Teilnehmer eine ortkundige Führung erleben durften. Natürlich folgte man den Spuren der Beatles, die überall im Stadtbild eine Rolle spielen. Aber auch von der Modernität der einstigen angeschlagenen Arbeiter- und Industriestadt konnten sich alle ein Bild machen. Altehrwürde Gebäude wie z.B. die Zentralbibliothek haben in den vergangenen Jahren ein modernes Innere erhalten. Bekannt sind zudem die neuen Museumsbauten am Hafen sowie die wiederbelebten Lagerhäuser, die über viele Jahre dem Verfall preisgegeben waren.

Der 3. Tag führte die Reisegruppe auf die Insel Anglesey. Mit Überquerung der Menai Strait befand man sich auf der Insel der Mythen und Legenden. Ynys Mon, wie dieser Teil von Wales auch genannt wird, war über viele Jahrhunderte Rückzugsort keltischer Druiden. Anglesey ist auch bekannt für den längsten und unaussprechlichsten Ortsnamen mit 59 Buchstaben. Auf die Besucher wartete ein weiteres georgianisches Herrenhaus, das Einblick in das Leben einer aristokratischen Familie um 1930 gab. Umgeben von weiten Parkanlagen konnten die Besucher eindrucksvolle Gartenarchitektur und Ausblicke zum Snowden genießen. Das Kontrastprogramm bot sich danach auf Holy Island: schroffe Klippen am Soth Stack Lighthouse mit Sturm, hohen Wellen und dem ohrenbetäubenden Lärm von 1000 Seevögeln.

Der 4. Tag führte die Gruppe zur Partnerstadt Aberystwyth. Auf dem Weg dorthin wurde Caernafon Castle besucht, Teil der Festungskette von Henry III und die Krönungsfestung der Prinzen von Wales. Ein besonderes Erlebnis war der Besuch von Portmeirion, einem künstlich angelegten, italienisch angehauchten Städtchen, das 1925-27 erbaut wurde. Portmeirion mit seinen bunten Farben wirkt wie eine Filmkulisse und will so gar nicht in die walisische Landschaft passen. In Aberystwyth wurde die Gruppe von den walisischen Freunden des Partnerschaftsvereins bereits erwartet.

 

Der Samstag begann mit einer Fahrt mit der Schmalspurbahn im Vail of Rheidol zur Devil‘s Bridge. Anschließend lud der Partnerschaftsverein zu einem Stadtrundgang durch Aberystwyth. Da zahlreiche Mitreisende zum ersten Mal in der Partnerstadt waren, wurde der Rundgang zur alten Universität, der Burgruine, der National Library of Wales und der Promenade gerne angenommen. Der Tag wurde abgerundet durch eine Einladung mit der viktorianischen Cliff-Railway auf den Constitution Hill. Dort erwartete die Gruppe eine eindrucksvolle Darbietung der in Kronberg bekannten Brassband, ein wunderbares Buffett und zum Abschluss ein spektakulärer Sonnenuntergang mit Blick auf Aberystwyth.

Der letzte Tag startete mit dem Besuch einer Silbermine. Die Führung offenbarte die unmenschlichen Zustände der Arbeit unter Tage, die noch bis 1914 viele Menschenleben forderte. Der Platzregen an diesem Morgen passte zu den Eindrücken. Trocken und sonnig ging es bei der nächsten Attraktion zu, der spektakulären Fütterung von Rotmilanen. Sie fanden sich schon in großen Scharen zeitig vor dem 15:00 Uhr angesetzten Spektakel ein, um ihren Anteil am Futter zu ergattern.

Auch der Rückreisetag versprach noch eine Burg- und Gartenattraktion mit dem Besuch von Powis Castle. Und es war nicht zu viel versprochen, konnten die Teilnehmer doch in fulminanten Blumenterassen und ausladenden Motivgärten spazieren. Einige waren so begeistert von den Räumlichkeiten der Burg, dass ihnen die Zeit für den Spaziergang am Ende fehlte. Aber es war für jeden etwas dabei.

Viele der Reiseteilnehmer sind seit vielen Jahren mit dem Partnerschaftsverein verbunden und haben Aberystwyth schon häufig besucht. Aber auch die „Neuen“ können nun verstehen, warum man immer wieder in diesen Teil Großbritanniens reisen möchte.

Der besondere Dank geht an Jutta Schrodt, die als Reiseleiterin viel Herzblut in die Vorbereitung der Reise und bei der Begleitung der großartigen Ausflüge gesteckt hat.

Wir alle freuen uns auf die Fahrt 2025!