Eine Reise nach Cornwall und zu Freunden in Wales
Am 10. Mai 2022 machten sich 29 Teilnehmer mit dem Parterschaftsverein auf die 11-tägige Reise nach Cornwall und in die Partnerstadt nach Wales. Die Reise stand unter dem Eindruck von Wetter, Landschaft, Literatur sowie Historie und Sagen.
Um es nur vorwegzunehmen: Das sprichwörtliche „englische“ Wetter machte seine Sache gut. Bei den Ausflügen in Gärten und bei Küstenwanderungen strahlte die Sonne vom Himmel. In den Moorgebieten war es passend düster und regnerisch.
Nach dem Flug nach London begann die Busreise in Richtung Exeter. Ein Zwischenstopp im mittelalterlichen Salisbury war mit einem Rundgang durch die Gassen der Stadt und einem Besuch in der Kathedrale verbunden. Wie so oft in diesem Jahr konnte man dort zu Ehren des 70jährigen Thronjubiläums von Queen Elisabeth eine „Flower Show“ bewundern. Für die Geschichtskenner war zudem das Dokument der Magna Carta ausgestellt, auch heute noch Grundlage der britischen Rechtsprechung.
Exeter, Hauptstadt der Grafschaft Devon, war Ausganspunkt zahlreicher Ausflüge bis in die angrenzende Grafschaft Cornwall. So ging die erste Fahrt in den legendären Dartmoor Nationalpark, Schauplatz vieler Kriminalromane und auch wegen des Dartmoor Gefängnisses berühmt berüchtigt. Der neblige und regnerische Morgen gab die perfekte Kulisse. Unbeeindruckt vom Wetter wurde anschließend die Buckland Abbey besichtigt, einst Mönchsabtei und im 16. Jahrhundert Anwesen von Sir Francis Drake. Noch weiter in die Geschichte konnten die Teilnehmer eintauchen beim Besuch von Tintagel Castle, nach der Sage Geburtsort von König Artus.
Der 3. Tag der Reise war der Literatur gewidmet. Mit einer Fährfahrt auf dem Fluss Dart wurde das Greenway House angesteuert, einst Wohnsitz der Kriminalautorin Agatha Christie. Doch nicht nur das Herrenhaus mit der originalen Ausstattung war sehenswert, auch von den weitläufigen Gartenanlagen mit üppiger südlicher Vegetation im milden Golfstromklima waren alle beeindruckt.
Einen wirklichen Eindruck vom südlichen Strandfeeling bekamen die Teilnehmer dann am nächsten Tag beim Besuch der Küstenstadt St.Ives. Lange Sandstrände auf beiden Seiten der Landzunge, das besondere Licht und die milden Temperaturen haben schon immer Maler und Künstler angezogen. An diesem Tag konnte man sich am Strand barfuß von Foodtruck zu Foodtruck die leckersten Speisen aus aller Welt aussuchen und im warmen Sand niederlassen. Andere erfreuten sich an kleinen Galerien oder besuchten die Tate Gallery von St. Ives. Beim Bummeln durch die Gassen konnte man sich wie eine Person aus einem Rosamunde Pilcher Film vorkommen. St.Ives und die nähere Umgebung waren immer wieder Filmdrehorte. Mit dem Vordringen in den tiefen Süden Cornwalls wechselte die Gruppe schließlich ihren Startpunkt nach Plymouth, eine Hafenstadt mit glanzvoller maritimer Vergangenheit und heute Standort der königlich-britischen Marinewerft.
Von Plymouth ging es dann am 5. Tag der Reise zu den „Lost Gardens of Heligan“, ein Besuch, der allen Teilnehmern in besonderer Erinnerung bleiben wird. Die riesige Anlage verfiel nach ihrer ersten Blütezeit vor über 100 Jahren für Jahrzehnte in einen Dornröschenschlaf. Wiederbelebt wurde sie 1990 durch zwei Garten-Enthusiasten und viele Freiwillige, die in mühevoller Kleinarbeit Blumengärten, Parkanlagen, Gemüsegärten mit Gewächshäusern und subtropische Teichanlagen rekonstruierten und zu neuem Leben erweckten.
Auch das nächste Ziel beeindruckte durch grandiose Parkanlagen und imposanter Architektur. Lanhydrock House, ein viktorianisches Manorhouse, vermittelte mit seiner Weitläufigkeit und seiner Ausstattung vom unvorstellbaren Reichtum der damaligen Herrschaftsschicht. Zum Abschluss des Ausflugs genoss man einen Drink im „Jamaica Inn“ am Rande des Bodmin Moores, einst einem berühmt berüchtigten Schmugglertreffpunkt, der Namensgeber und Handlungsort eines Romans von Dauphne du Maurier ist. Lizard Point, südlichster Punkt Englands, mit seinem Leuchtturm, Klippen und malerischen Küstenwanderwegen bildete den Abschluss der Cornwall Besichtigungen.
Am nächsten Tag ging es auf direktem Weg durch die hügelige Landschaft von Wales nach Aberystwyth, seit 25 Jahren Partnerschaftsstadt von Kronberg. Dies war auch Anlass für einen Empfang der Stadt Aberystwyth mit dem neuen Bürgermeister Dr. Talat Zafar Chaudhri. Auf Kronberger Seite waren der neue Bürgermeister Christoph König zusammen mit Stadtverordnetenvorsteher Andreas Knoche, Erstem Stadtrat Robert Siedler und Jochen Schmitt-Laux angereist.
Am folgenden Abend fand, nach einem entspannten Tag in Aberystwyth mit Stadtführung, Wanderung und Treffen mit Freunden, dann ein herzliches Zusammentreffen der zwei Partnerschaftsvereine auf dem Constitution Hill statt. Begleitet wurde der Abend durch beeindruckende Musikeinlagen auf dem Euphonium von zwei Waliser Schülern. Sie wurden betreut durch Alan Phillips, der schon häufig mit seiner Jugend Brass Band in Kronberg zu Besuch war.
Hierzu erschien auch ein Artikel in der Cambrian News – hier nachzulesen: Towns celebrate 25 years of twinning relationship
Zusammen mit der Reisegesellschaft konnten sich die Kronberger Vertreter am nächsten Tag bei Besuchen einer Aufzuchtstation für Seeadler, einem Rundgang in der kleinen Marktstadt Machynlleth sowie einem Ausflug in die Dünenlandschaft von Ynyslas einen Eindruck der einzigartigen Natur machen. Viele der Reiseteilnehmer sind seit vielen Jahren mit dem Partnerschaftsverein verbunden und haben Aberystwyth schon häufig besucht. Aber auch die „Neuen“ können nun verstehen, warum man immer wieder in diesen Teil Großbritanniens reisen möchte.
Der besondere Dank geht an Jutta Schrodt, die als Reiseleiterin viel Herzblut in die Vorbereitung der Reise und bei der Begleitung der tollen Ausflüge gesteckt hat. Jamie, der die Reisegruppe zum 4. Mal durch Britannien gefahren hat, hat sich allen als gut gelaunter und umsichtiger Busfahrer eingeprägt.
Wir alle freuen uns auf die Fahrt 2023!